Ingwer – Wirkung und Zubereitung der gesunden Wurzel
Beliebt als Gewürz für Pikantes und Süßes in der Küche
Wer die asiatische Küche liebt, der stolpert regelmäßig über diese Zutat: Ingwer. Denn er fügt sich wunderbar an verschiedene asiatische Gewürze an, ohne ein Gericht dabei komplett zu dominieren. Außerdem macht er eine Mahlzeit leichter verdaulich und gilt auch darüber hinaus, als äußerst gesund.
Was ist Ingwer und wogegen hilft er
Ingwer ist den meisten von uns als Gewürz der asiatischen Kochkunst bekannt. Die Knolle hat eine braune Schale und dem gelbes Fruchtfleisch. Zudem einen intensiv-würzigen Geruch. Man wendet sie aber nicht nur als Gewürz in der exotischen Küche an, sondern sie löst auch umfangreiche, gesundheitsfördernde Wirkungsmechanismen im menschlichen Körper aus. Nicht umsonst hat man die Wurzel zur Heilpflanze des Jahres 2018 gekürt. In der chinesischen, indischen oder japanischen Heilkunst hat der Ingwer daher schon seit tausenden von Jahren seinen Stellenwert als Wundermittel.
Gesundheitsfördernde Aspekte
Die alten Römer wussten ebenfalls schon um seine gesundheitsfördernden Aspekte und erhoben daher sogar eine Ingwer-Steuer. Und auch in Deutschland wurde er seit dem neunten Jahrhundert immer bekannter und beliebter. Im alten Orient wurde er übrigens auch als Aphrodisiakum verwendet, was auf seine gefäßerweiternde Wirkung zurückzuführen ist. Außer als Gewürz in Speisen kann er auch als Tee aufgebrüht und anschließend heiß oder gekühlt getrunken werden. Wer die kraftvolle, herbe Note des Ingwers abmildern möchte, der kann dies mit einem Schuss Zitronen- oder Limettensaft erreichen.
Die Wirkungsweise ist äußerst vielfältig und macht seinem Ruf als Heilmittel alle Ehre. Er hilft zum Beispiel gegen Schmerzen, Verdauungsstörungen, Entzündungen oder Bluthochdruck. Weiterhin hemmt er die Vermehrung von Viren, regt den Stoffwechsel an, wirkt entschlackend und stärkt das Immunsystem. Egal, ob bei körperlichen Erkrankungen wie Erkältungen oder emotionalem Stress.
Außerdem wirkt er schleimlösend, verbessert die Hirnfunktion und bietet darüber hinaus viele wichtige Bestandteile wie Vitamine oder Kalzium, die für die Körpergesundheit und das Wohlbefinden von zentraler Bedeutung sind. Des weiteren lindert er Übelkeit, weshalb er insbesondere auf Seereisen schon vor Jahrhunderten eine wichtige Bedeutung hatte. Ingweröl kann, in die Kopfhaut einmassiert, auch das Haarwachstum anregen und gegen Schuppenbildung helfen. Da man ihm eine appetithemmende Wirkung attestiert, kann man Ingwer als Unterstützung bei Diäten konsumieren. Bei Fastenkuren hilft er in Form von Tee, die nahrungslosen Zeiten leichter zu überstehen.
Ist Ingwer essen gesund?
Dass Ingwer essen gesund ist, kann mittlerweile durch verschiedene Studien bestätigt werden. Diese besagen beispielsweise, dass dem oxidativem Stress und dadurch begünstigten Folgeerkrankungen durch den Konsum von Ingwer der Kampf angesagt werden kann. Durch oxidativen Stress, besser gesagt durch die sogenannten „freien Radikalen“, werden im Körper Zellschäden angerichtet, die wiederum zur vorzeitigen Hautalterung oder zu Erkrankungen wie beispielsweise Krebs, Arthritis, Diabetes oder Arteriosklerose führen können.
Daher stehen die in der Ingwerwurzel enthaltenen Antioxidantien auf der Liste seiner gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe ganz vorne. Weitere Inhaltsstoffe, die für den menschlichen Körper unverzichtbar sind, sind Vitamine (z.B. Vitamin C) sowie die Mineralstoffe Magnesium, Kalzium, Eisen, Phosphor, Kalium, Natrium.
Darüber hinaus enthält Ingwer auch gesunde, ätherische Öle. Als natürlicher Senker des Cholesterinspiegels gilt er auch als herzgesund. Menschen mit Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems legt man den Konsum aus genau diesem Grunde besonders nahe.
Wie verarbeitet man frischen Ingwer?
Ingwer zu verarbeiten ist eigentlich ganz leicht, doch auf ein paar Dinge sollte man dennoch achten. Bei frischem Bio-Ingwer muss man die Schale nicht unbedingt entfernten, solange sie nicht trocken und hölzern ist. Da bei Bio-Produkten kaum Pestizide im Anbau verwendet werden, ist die Schale auch genießbar. Allerdings ist stark davon abzuraten, die Schale bei Supermarkt-Produkten ohne Bio-Kennzeichen mit zu verwerten.
Wenn man den Bio-Ingwer ungeschält lässt, sollte hier trotzdem darauf geachtet werden, dass die Knolle vorher grundlegend gereinigt, also abgewaschen wurde. Auch noch vorhandener Schmutz (wie er bei einer Wurzel durchaus üblich ist), sollte entfernt werden. Beim Standard-Ingwer aus dem Supermarkt sollte der Ingwer in jedem Fall geschält werden. Das geht mit dem Sparschäler oder einem kleinen Messer.
Spezielle Ingwer-Messer
In der asiatischen Küche werden sogar spezielle Ingwer-Messer verwendet. Allerdings ist zu beachten, dass die meisten Inhaltsstoffe des Ingwers direkt unter der Schale sitzen, so wie es zum Beispiel auch beim Apfel der Fall ist. Beim sparschälen muss man außerdem auch die Blattnarben und Auswüchse entfernen, sodass der Verlust dabei doch recht groß ist. Daher empfiehlt es sich, die Schale zum Beispiel mit einem Teelöffel hauchdünn abzukratzen. Auf diese Weise bewahrt man so viele wertvolle Inhaltsstoffe wie nur möglich.
Wenn das aber erledigt ist, bieten sich nun gleich mehrere Möglichkeiten an, um den Ingwer zu verwerten. Man kann ihn selbstverständlich zum Kochen für die verschiedensten Speisen verwenden, aber auch als Tee zubereiten (oder Ingwerwasser, indem man ihn nach dem Kochen einfach kühl stellt).
Je dünner und großflächiger man ihn schneidet, desto mehr Aroma und Inhaltsstoffe treten aus. So kann man ihn ganz individuell dem eigenen Geschmack anpassen. Außerdem kann man auch relativ einfach selbst Ingweröl herstellen, welches auf vielfältige Weise zum Einsatz kommen kann.
Wie wirkt Ingwer auf den Körper?
Seine Inhaltsstoffe hemmen dieselben schmerzverursachenden Enzyme, wie es beim im Aspirin enthaltenen Wirkstoff Acetylsalicylsäure der Fall ist. Außerdem erweitert er die Gefäße und regt den Stoffwechsel an. Daneben besitzt Ingwer auch das große Potential, Entzündungen zu reduzieren und die körpereigenen Schutzsysteme zu aktivieren.
Denn die Ingwerwurzel wirkt antibakteriell und hemmt sogar die Vermehrung von Viren. Wenn man ihn in gesunden Mengen konsumiert (nicht mehr als 5g am Tag über längere Zeiträume), so wirkt er verdauungsfördernd und hilft auch gegen Krämpfe und Blähungen. Man hat in Studien herausgefunden, dass 2g Ingwer täglich den Cholesterinspiegel nachweislich senken. Hierfür sind die im Ingwer enthaltenen Gingerole verantwortlich, die für die Umwandlung von Cholesterin in Gallensäure verantwortlich sind.

Wissenschaftler fanden ebenfalls heraus, dass Ingwer viele Antioxidantien und bioaktive Verbindungen enthalten, die besonders wirkungsvoll zur Verbesserung der Hirnfunktion beitragen. Der Ingwer hat sich außerdem als effizientes Mittel im Kampf gegen Seekrankheit oder Reiseübelkeit, sowie anderen Formen der Übelkeit (zum Beispiel nach einer Chemotherapie) bewährt.
Die Wirkstoffe der Pflanze stärken zudem das Immunsystem und können bereits vorbeugend gegen Erkältungen wirken. Aber auch während einer Erkältung oder einem grippalen Infekt wird der Heilungsprozess beschleunigt und die Symptome werden gelindert, nicht zuletzt durch die fiebersenkende, durchblutungsfördernde Wirkung.
Ist Ingwer ein Fettverbrenner? Warum macht Ingwer schlank?
Immer wieder wird Ingwer im Zusammenhang mit Diäten und Schlankheitskuren genannt. Tatsächlich ist seine Wirkung in dieser Hinsicht nicht nur Einbildung, sondern wissenschaftlich erwiesen: Ingwer aktiviert den Stoffwechsel und verbessert die Fettverbrennung.
Verantwortlich dafür ist das im Ingwer enthaltene (und nach ihm benannte) Gingerol. Dabei handelt es sich um einen Scharfstoff, der den Speichelfluss anregt und die Produktion von Magensaft und Gallenfluss verstärkt. Durch die verbesserte Verdauung hilft er wirksam bei Entschlackungskuren, außerdem hemmt er bei vielen Menschen den Appetit.
Fazit: So wirkt Ingwer auf die menschliche Gesundheit
Im Abschluss soll noch einmal zusammengefasst werden, welche Eigenschaften Ingwer auf den menschlichen Körper und damit auf Gesundheit und Wohlbefinden hat. Tatsächlich gibt es eine lange Liste von nachgewiesenen Wirkungen des Ingwers, allerdings entdecken Forscher immer wieder neue Wirkungen der Ingwerwurzel. Als bestätigt gilt:
- Blutdrucksenkend
- Schmerzen und Entzündungen lassen sich effektiv bekämpfen
- Immunsystem stärkend
- Fettverbrennung anregend
- Darüber hinaus verbessert sich durch den Konsum von Ingwer die Hirnfunktion
- Stoffwechsel und die Verdauung angekurbelt
- die Schleimlösung verstärkt
- Übelkeit wirkungsvoll gelindert.
So wirkt er am besten: Da die in der Ingwerwurzel enthaltenen Vitamine und Ginger Öle hitzeempfindlich sind, sollte man ihn roh verarbeiten. Beim Kochen oder einer anderen Form des Erhitzens gehen leider einige Wirkstoffe verloren. Die meiste positive Wirkung des Ingwers lässt sich erzielen, wenn man ihn in möglichst dünne Scheiben schneidet.
Kann zu viel Ingwer schädlich sein?
Grundsätzlich ist auch beim Ingwer ein wenig Vorsicht geboten, auch wenn er prinzipiell gut verträglich ist. Da der Ingwer allerdings durchblutungsanregend wirkt, sollte besonders während einer Risikoschwangerschaft komplett auf ihn verzichtet werden. Andernfalls können schlimmstenfalls vorzeitige Blutungen ausgelöst werden. Auch während einer normalen Schwangerschaft empfehlen Ärzte wie Ernährungsexperten, Ingwer nicht oder nur in geringsten Mengen konsumieren.
Gleiches gilt vor Operationen oder während der Monatsblutung, da die blutverdünnende Wirkung des Ingwers in beiden Fällen problematisch sein kann. Bei Wechseljahrs-, Magen-/Darmbeschwerden, Durchfall, Blähungen oder bestimmten Formen von Sodbrennen kann der Konsum möglicherweise ursächlich sein oder die Beschwerden verstärken. Grundsätzlich heißt es auch beim Ingwer: Die Dosis macht das Gift. Eine Menge von 5 g pro Tag sollte über längere Zeit hinweg nicht überschritten werden.
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