Erklärung: Was ist Hefe genau – Zusammensetzung & Inhaltsstoffe

Hefe ist uns allen ein Begriff. Oft kommt der Begriff im Zusammenhang mit Brot und Brotbacken auf. Doch, wenn man einmal genauer nachfragt, dann herrscht allgemeine Verwirrung, um was es sich bei der Hefe eigentlich handelt. Eine Backzutat. Gut, doch was ist Hefe genau?

Man liest, dass es sich um kleine Krabbeltierchen handelt, wodurch Brote nicht vegan sind. Wieder woanders liest man von Pilzen. Am Ende des Tages scheint es irgendwie keine klare Antwort auf die Frage zu geben.

Was ist Hefe genau?

Wir können Dich vorerst beruhigen: Hefe ist kein winziges Krabbeltierchen, welches dafür sorgt, dass Deine Brote besonders luftig und locker sind. Das ist tatsächlich absolut falsch. Bei Hefe spricht man von einem zumeist einzelligen pilzähnlichen Organismus, welcher eigentlich nur ein Ziel in seinem Dasein hat: sich Vermehren.

Die Hefepilze vermehren sich durch Teilung, oder „Sprossung, um es genauer zu betiteln. Genau diesen Vorgang der Sprossung macht sich der Mensch zunutze, um beispielsweise verschiedene Hefen herzustellen, oder Alkohol zu produzieren. Das Wort Hefe selbst stellt dabei nur einen Sammelbegriff für einzellige pilzartige Organismen dar.

Aus diesem Grund findet man immer eine genaue Bezeichnung der Hefe, wie beispielsweise Backhefe, Weinhefe oder Bierhefe (natürlich gibt es noch weitaus mehr). Die uns bekannteste Form ist die Bäckerhefe, welche man auch als „Saccharomycetaceae“ bezeichnet.

Die Zellen sind so winzig, das sie erst mit einem Mikroskop mit 500 bis 800facher Vergrößerung sichtbar werden. Der ovale bis runde Pilz wird nämlich nur 0,005 bis 0,010 mm groß. So müsste man beispielsweise bis zu 15 Hefezellen aneinanderreihen, um die Dicke eines Blattes Papier zu erreichen.

Wie entsteht die Hefe?

Die Hefe, welche wir in unseren Supermarktregalen finden, ist aus einem industriellen Prozess entstanden. Dementsprechend ist es ziemlich kompliziert diesen Vorgang zuhause nachzustellen, insbesondere, da keinerlei Angaben für die eigene Herstellung von Hefe zu finden sind.

Zuerst benötigt man einen Stamm industriell gezüchteter Hefezellen, dabei spricht man von der sogenannten Reinzuchthefe. Diese soll nun solange vermehrt werden, bis man ausreichend Material für weitere Produkte hat. Die Anzucht erfolgt dabei auf zwei unterschiedlichen Wegen. Wichtig ist nämlich der Nährboden für die Hefen.

So kann Hefe auf einem Melasse-Boden angezüchtet werden. Diese Variante ist glutenfrei und damit auch verträglicher für viele Konsumenten. Andernfalls wird ein Getreide-Nährboden verwendet, allerdings handelt es sich hier dann um keine glutenfreie Variante mehr. Aufgrunddessen hat sich der Einsatz von Melasse durchgesetzt.

Der Zuckergehalt ist intensiver und aus der Melasse lässt sich eine einfache 8 bis 10-prozentige Lösung herstellen, welche dann als Nährboden für Hefe verwendet wird.

Was ist in Hefe drinnen?

Hefepilze sind tatsächlich sehr gesund. Sie enthalten wichtige Nährstoffe, die der Körper benötigt, und weisen auch sonst sehr interessante Nährwert auf. Insbesondere mit Vitamin kann Hefe punkten. So ist vor allem Vitamin B1, B2, B3, B5, B6 sowie B12 und B17 enthalten. Wir benötigen sie für einen reibungslosen Ablauf der Körperfunktionen.

Beispielsweise sorgen die Vitamine für einen normalen Energiestoffwechsel, unterstützen eine einwandfreie Verdauung und Umwandlung der Nahrung. Sie regeln auch die Müdigkeit und die allgemeine Stimmung und Wohlbefinden des Menschen. Nicht umsonst spricht man auch gerne vom Stimmungsvitamin.

Desweiteren finden wir auch wertvolles Biotin und Proteine, welche positive Auswirkungen auf unser Äußeres haben. Hautzellen, Nägel und Haare zerren von Biotin sowie Proteinen.

Wer es noch genauer wissen möchte; hier einmal die chemische Zusammensetzung von Hefe:

  • Trockensubstanz 28% – 30%
  • Wassergehalt 70% – 72%
  • Eiweiß 14%
  • Kohlenhydrate 12%
  • Fett 2%

Die Werte können natürlich von Hefe zu Hefe sich unterscheiden, denn immerhin handelt es sich ja um einen winzigen funktionierenden Organismus, weshalb Abweichungen normal sind. Außerdem zählen genetische Eigenschaften, sowie die Züchtungsbedingungen und das allgemeine Alter der Zellen eine weitere Rolle.

Allgemein kann man festhalten, dass die Hefe sich sehr positiv und gesund auf unseren Körper auswirkt.

Was ist in frischer Hefe drin?

Nun der Aufbau ähnelt sich natürlich, wobei es immer klitzekleine Abweichungen geben kann. Wo ist dann aber unterschieden zwischen der frischen Hefe und, beispielsweise, der Trockenhefe? Nun der wichtigste Unterschied liegt wohl in der Menge und Triebkraft sowie der Haltbarkeit.

So ist die Triebkraft mit einer ganzen Packung Trockenhefe vergleichbar mit einem halben Würfel frischer Hefe. So kann man sich als Grundsatz merken, dass ein Würfel Frischefe zwei Packungen Trockenhefe entspricht.

Nachteil ist hierbei, dass sich die Frischhefe nicht sonderlich lange hält. Im Kühlschrank kann man sie für wenige Wochen aufbewahren. Doch Hefe kann Schimmeln, sodass man diese möglichst schnell aufbrauchen und verwenden sollte. Ungekühlt sollte man sie binnen weniger Tage aufbrauchen.

Trockenhefe ist dort etwas entspannter, da sie sich auch mehrere Wochen hält, allerdings ist auch hier eine Lagerung im Kühlschrank wichtig.

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Christina Koch

Christina Koch ist eine passionierte Köchin und Bäckerin, deren Wurzeln tief in einer Familientradition dieser Künste verankert sind. Mit 54 Jahren hat sie sich durch ihre bemerkenswerte Erfahrung und ihr… More »

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