Brotgewürz selber machen – Anleitung und 3 Rezepte

Brot selber backen ist keine große Hürde. Nach ein oder zwei Versuchen klappt es meistens wie am Schnürchen, doch irgendwie fehlt dem Endergebnis etwas. Bei dem einen Versuch fehlt die Luftigkeit, bei einem weiteren Leib fehlt der Geschmack. Wir haben bereits Sauerteig und Backmalz behandelt, doch schon einmal über Brotgewürz selber machen nachgedacht?

In fertigen Broten wird typischerweise ein hoher Anteil Salz verwendet, damit ein wenig Geschmack aufkommt. In der Regel sind es bis zu zwei Prozent – je nach Mehlmenge versteht sich. Allerdings führt diese Menge bereits zu einer erhöhten Aufnahme von Salz. Wir überschreiten sowieso den täglichen Bedarf von fünf bis sechs Gramm, allerdings kann einiges unternehmen, um dem entgegenzuwirken.

Beispielsweise könntest Du das eigens gebackene Brot anstelle von Salz mit Brotgewürz backen. Das spannende am Brotgewürz: Es gibt keine konkreten Vorschriften, und sobald Du einen gewissen Geschmack entwickelt hast, kannst Du die Gewürze ganz alleine aussuchen und zusammenmischen. Doch das Endresultat bleibt immer dasselbe: ein kräftiges und volles Aroma.

Und ja, uns ist bewusst, dass man Brotgewürz auch fertig kaufen kann. Allerdings verfehlt das meist den eigentlichen Sinn, denn es enthält Geschmacksverstärker, Füllstoffe und vor allem Salz. Drei Inhaltsstoffe, auf die wir auch gerne verzichten können und das funktioniert ganz einfach, wenn wir Brotgewürz selber machen.

Das typische Brotgewürz selber machen

Das Gewürz kann man für sich abwandeln, doch ein Grundrezept bleibt wohl immer bestehen. Und dieses ist nicht mal schwer herzustellen, denn wir benötigen lediglich vier verschiedene Gewürze. Die jeweiligen Gewürze bekommst Du in jedem größeren Supermarkt, im Biohandel oder, sollte es sowas in Deiner Umgebung geben, im Gewürzhandel. Du benötigst.

Zutaten Brotgewürz Grundrezept

  • min. 2 EL Kümmel
  • min. 2 EL Anis
  • min. 2 EL Fenchel
  • min. 2 EL Koriander
Zubereitung Brotgewürz Grundrezept
1Alle Gewürze in die Brotmühle geben und einzeln oder gemeinsam vermahlen. Das Gewürz in einem sauberen Behältnis trocken aufbewahren.

Alle vier Gewürze wirken sich übrigens äußerst positiv auf den Metabolismus aus. Kümmel und Koriander sind beide appetitanregend und fördern gleichzeitig die Verdauung. Anis bringt den Magen-Darm-Trakt in Wallung und Fenchel hat eine beruhigende Wirkung. Ein rundum Wohlfühl-Paket, wenn man es so will.

Wir empfehlen Dir, bei der Auswahl der Gewürze, lieber ganze Körner zu nehmen. Natürlich kann man auch hier das fertig gemahlene Mehl benutzen, allerdings sind frisch gemahlene Körner weitaus kräftiger in ihrem Aroma, sodass man das Brot effektiv weniger würzen muss. Oh, und eine wichtige Anmerkung zum Anis.

Wir empfehlen Dir zur regionalen oder zum Sternanis zu greifen. Das ist wichtig, denn bei diesen handelt es sich um eine giftfreie Variante. Sternanis wird nämlich schnell mit Japanischem Sternanis verwechselt, welcher sich allerdings giftig auf unseren Körper auswirkt, selbst wenn beide Sorten eng verwandt sind.

Eine Brotgewürz Mischung herstellen

Da wir nun alle Grundlagen geklärt haben, geht es weiter mit der Zubereitung. Das Einzige, was Du nun für Brotgewürz benötigst ist eine Getreide- oder Kaffeemühle. Notfalls reicht auch ein Stößel, allerdings ist das sehr zeitaufwendig.

Schnappe Dir also alle Gewürze. Von jeder Sorte braucht man mindestens 2 Esslöffel (2 EL). Du kannst sie einzeln zermahlen oder zusammenmischen und dann zermahlen; es macht eigentlich keinen großen Unterschied. Wir persönlich haben für das Brotgewürz eine richtige Gewürzmühle. Doch auch eine kleine Getreide- oder Kaffeemühle reicht für das Vorhaben aus.

Ist alles fein gemahlen, kann die Mischung in ein luftdichtes Glas. In unserem Fall heben wir immer die leeren Marmeladengläser auf (natürlich ausgespült) und verstauen darin das eigens gemachte Brotgewürz. Und schon sind wir fertig – gar nicht so schwer, oder?

Wieviel Brotgewürz ins Brot?

Die Menge an Brotgewürz hängt ganz von Deinem Geschmack ab: Magst Du es lieber kräftig oder lieber mild? Für eine gute Grundbasis nimmt einen Esslöffel für 500 Gramm Mehl, danach kannst Du Dich immer noch steigern, oder vielleicht sogar weniger benutzen. Konkrete Vorgaben gibt es hier nicht. Viel Spaß beim Ausprobieren – vielleicht möchtest Du ja Deine perfekte Mischung mitteilen.

Weitere  Brotgewürz-Rezepte

Wie bereits angesprochen kannst Du die Zusammenstellung der Gewürze ganz nach Deinem Belieben abändern. Teilweise ist das sogar notwendig, denn das Grundrezept passt nicht zu jeder Brotsorte und könnte womöglich den Geschmack verhunzen. Glücklicherweise gibt es für viele Brotsorten auch viele Rezepte zum Brotgewürz selber machen.

Brotgewürz für ein Ciabatta-Brot

Aus der italienischen Küche kann nur Gutes kommen! Ciabatta ist mein absoluter Lieblings unter den Broten, denn es ist so herrlich locker und luftig. Zu einem so unabhängigen Brot passen die schweren Gewürze, wie Kümmel, nicht so gut dazu. Zeit einige Kräuter aus der Provence auszupacken und ein tolles frisches Brotgewürz zu machen.

Für dieses Rezept benötigen wir diesmal fünf Komponenten:

  • Basilikum 2 TL
  • Thymian 2 TL
  • Oregano 2 TL
  • Zwiebeln 2 TL
  • Knoblauch(-granulat) 2 TL
Die Zutaten sollten jeweils getrocknet sein, sodass man sie besser als Gewürz verwenden kann. Von allen fünf benötigen wir jeweils zwei Teelöffel voll. Die Herstellung und Verwahrung ist dabei die Gleiche: durch die Mühle, ab ins luftdichte Glas. Daran ändert sich nichts. Übrigens kannst Du das Brot mit einer Schale Oliven noch abrunden – la Dolce Vita für zuhause.

Wie wäre es mit Zwiebelbrotgewürz?

Eine tolle Abwechslung zum sonstigen Toast, Weißbrot und Schwarzbrot ist das Zwiebelbrot. Wer ein Fan der Röstzwiebeln auf den Ikea-Hotdogs ist, der wird dieses Brot lieben. Und auch hier kann man ein tolles Brotgewürz selber machen. Das Brot kannst Du dann noch mit einer selbst hergestellten Marone-Creme oder etwas Pflaumenmus bestreichen. Übrigens auch ein tolles Brot zum Grillen.

Für das Brotgewürz eines Zwiebelbrots benötigen wir vier Zutaten:

  • 2 TL Koriander
  • 4 TL trockene und geröstete Zwiebeln (Röstzwiebeln)
  • 2 TL Piment
  • 2 TL Kümmel
Während wir von Koriander, Piment und Kümmel nur jeweils zwei Teelöffel benötigen, so brauchen wir mindestens vier Teelöffel von den leckeren Röstzwiebeln. Wie gewohnt kommt alles in eine Mühle und das fertige Gewürz in ein Glas abfüllen.

Zu guter Letzt: das Fränkische Brotgewürz

Wem das Anis-Gewürz nicht zusagt, der kann auch einmal die Fränkische Variante ausprobieren, welche auf Anis verzichtet. Nichtsdestotrotz benötigen wir weiterhin Koriander, Fenchel und Kümmel. Um genauer zu sein:

  • 4 TL Koriander
  • 3 TL Fenchel
  • 3 TL Kümmel

Nährwerte, wie Eiweiß, Kohlenhydrate, Kalorien bzw. Fett können wir bei Rezeptsammlungen bedauerlicherweise nicht nennen.

Brotgewürz selber machen - Anleitung und 3 Rezepte

Christina Koch AutorinChristina Koch
Das typische Brotgewürz selber machen. ✅ Das Gewürz kann man für sich abwandeln, doch ein Grundrezept bleibt wohl immer bestehen. ✅
4.7 aus 20 Bewertungen
Vorbereitung 7 Minuten
Zubereitung 10 Minuten
Gesamtzeit 17 Minuten
Gericht Brot
Küche Deutsche Küche
Portionen 8 Portion/en
Kalorien 15 kcal

Zutaten
  

  • min. 2 EL Kümmel
  • min. 2 EL Anis
  • min. 2 EL Fenchel
  • min. 2 EL Koriander

Anleitungen
 

  • Da wir nun alle Grundlagen geklärt haben, geht es weiter mit der Zubereitung. Das Einzige, was Du nun für Brotgewürz benötigst ist eine Getreide- oder Kaffeemühle. Notfalls reicht auch ein Stößel, allerdings ist das sehr zeitaufwendig.

Nährwerte

entspricht: 1 Portion/enKalorien: 15 kcal
Keyword Brotgewürz selber machen

Mehr anzeigen

Christina Koch

Christina Koch ist eine passionierte Köchin und Bäckerin, deren Wurzeln tief in einer Familientradition dieser Künste verankert sind. Mit 54 Jahren hat sie sich durch ihre bemerkenswerte Erfahrung und ihr… More »

⇓ Weiterscrollen zum nächsten Beitrag ⇓


Schaltfläche "Zurück zum Anfang"