Hefeflocken selber machen – So geht’s einfach!

Wie werden Hefeflocken hergestellt?

Schon als Kind habe ich meine Großmutter beobachtet, wie sie in ihrer kleinen, gemütlichen Küche stand und mit einer Präzision und Hingabe Zutaten mischte, die mich bis heute faszinieren. Ihre Spezialität? Hefeflocken selber machen. Ihre Fähigkeit, aus einfachen Zutaten etwas so Nährstoffreiches und Geschmackvolles zu kreieren, inspirierte mich. Jahre später, nachdem ich unzählige Stunden in der Küche verbracht und mit verschiedenen Rezepten experimentiert hatte, entdeckte ich meine eigene Leidenschaft für die Herstellung von Hefeflocken. Diese kleinen, nährstoffreichen Wunder haben nicht nur meinen Speiseplan bereichert, sondern auch mein Interesse an gesunder Ernährung geweckt. Heute teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen, um anderen zu zeigen, wie sie diese vielseitigen Flocken selbst herstellen können. Von der Auswahl des richtigen Nährbodens bis hin zu den Trocknungstechniken – ich lade Sie ein, die Kunst der Hefeflockenherstellung zu entdecken.

Hefeflocken selber machen – So geht’s einfach!
Hefeflocken selber machen – So geht’s einfach!

Entgegen des Irrglaubens, handelt es sich bei Hefe nicht um kleine Lebewesen. Es sind kleine Pilze, welche lediglich ein Ziel in ihrem Dasein haben: sich vermehren. Doch, wie kann man solche kleinen Pilze eigentlich erschaffen und wie werden Hefeflocken hergestellt? Besonders spannend, ob man diese Hefeflocken auch einfach zuhause herstellen kann.

Hefeflocken sind aus der veganen Küche kaum wegzudenken – nussig, käsig und voller Nährstoffe. Doch was viele nicht wissen: Man kann sie auch selbst herstellen. Während der industrielle Prozess aufwendig und technisch anspruchsvoll ist, gibt es einfache Methoden für Zuhause, die auf Sauerteig basieren. In diesem Artikel zeige ich Ihnen, wie Sie eigene Hefeflocken aus Weizensauerteig zubereiten, worin der Unterschied zur industriellen Herstellung liegt und wie vielseitig sie in der Küche einsetzbar sind. Zudem erfahren Sie, ob Hefeflocken Glutamat enthalten, worauf bei der Herstellung zu achten ist und was der Unterschied zur Bierhefe ist.

Das Wichtigste in Kürze zu: Kann man Hefeflocken selber machen?

  • Ja, aber
    mit Einschränkungen:
     Eine einfache Variante aus getrocknetem Sauerteig ist zuhause möglich – echte Nährhefe erfordert industrielle Prozesse.
  • Industrielle Herstellung ist komplex: Sie umfasst Fermentation, Zentrifugation, Pasteurisierung und Trocknungstechniken.
  • Glutenfrei nur bei Melasse-Herstellung: Nur Hefeflocken aus Melasse sind garantiert glutenfrei – ideal für Menschen mit Unverträglichkeiten.
  • Einsatzmöglichkeiten vielfältig: Als Käseersatz, in Soßen, auf Pasta oder in Brotaufstrichen – ein echtes Multitalent.
  • Vitamin-B-Bombe: Hefeflocken enthalten reichlich B-Vitamine, Eiweiß und Mineralstoffe – perfekt für die nährstoffreiche Küche.

 Kann man Hefeflocken selber machen?

Ja, Hefeflocken lassen sich in vereinfachter Form zuhause herstellen, z. B. aus getrocknetem Weizensauerteig. Die typische industrielle Nährhefe erfordert jedoch professionelle Bedingungen wie Fermentation, Pasteurisierung und Sprühtrocknung. Für den Hausgebrauch ist die Sauerteig-Methode eine gute Alternative, wenngleich sie geschmacklich und nährstofftechnisch nicht ganz an klassische Hefeflocken heranreicht.

Rezept: Hefeflocken selber machen

Zu Hause kann man auf einfache Art kostengünstig Hefeflocken selbst herstellen. Sie benötigen hierfür einen Weizensauerteig, den Sie bei 80°C im Backofen trocknen und dann ausrollen und walzen, um selbstgemachte Hefeflocken zu erhalten, die sie dann trocken lagern sollten.

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Das sind die Zubereitungsschritte für eigene Hefeflocken:

Hefeflocken selber machen

Selbstgemachte Hefeflocken aus Weizensauerteig

Christina Koch AutorinChristina Koch
Lernen Sie, wie Sie Hefeflocken aus Weizensauerteig selbst herstellen können. Eine einfache Methode, um Ihre Gerichte mit einem nährstoffreichen, geschmackvollen Topping zu bereichern.
5 aus 1 Bewertung
Vorbereitung 1 day
Zubereitung 2 Stunden
Gesamtzeit 1 day 2 Stunden
Gericht Beilage
Küche Vegan

Zutaten
  

  • Weizensauerteig

Anleitungen
 

  • Sie benötigen hierfür einen Weizensauerteig.
  • Der noch aktive Sauerteig wird auf einem Backblech, das mit einer sauberen Dauerbackfolie ausgelegt ist, gleichmäßig verteilt.
  • Anschließend wird der Sauerteig bei 80°C Umluft getrocknet. Hierbei ab und an die Backofentür öffnen, oder einen Kochlöffel dazwischen klemmen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.
  • Der trockene Sauerteig wird dann mit einem Nudelholz gerollt, so dass Flocken entstehen, die Sie dann über die verschiedensten Gerichte streuen können.

Theoretisch kann man auch „richtige“ Hefeflocken selbst herstellen. Der industrielle Prozess ist aber sehr aufwändig:

Hefeflocken selbst herstellen
Hefeflocken selbst herstellen
  1. Zuerst wird eine Hefekultur auf einem geeigneten Nährmedium gezüchtet
  2. Dann wird zentrifugiert, um die fermentierte Hefe von den Nebenprodukten zu trennen
  3. Danach wird Heferahm abgeschöpft, das ist eine milchige Flüssigkeit
  4. Anschließend wird der Heferahm pasteurisiert (erhitzt). So werden die (lebenden) Hefezellen deaktiviert (häufig wird hier noch Vitamin B12 zugesetzt).
  5. Zuletzt erfolgt noch eine Gefriertrocknung, Schleudertrocknung und/oder Sprühtrockung und das Ausrollen, so dass man wirklich Hefeflocken erhält

Bei beiden Verfahren erreicht man durch das Erhitzen, dass die (lebenden) Hefezellen deaktiviert sind. Das heißt, sie sind anschließend inaktiv und können nicht mehr fermentieren und wachsen. Deshalb sind Hefeflocken nicht als Triebmittel oder zum Bierbrauen geeignet.

Was mache ich mit Hefeflocken?

Hefeflocken entpuppen sich als richtige Nährstoffbündel und können dementsprechend vielseitig als ergänzendes Lebensmittel eingesetzt werden. Sie bestechen dabei mit hohen Vitamin-B-Werten und verschiedenen Inhaltsstoffen, wie Pantothensäure, Folsäure, Eiweiß und verschiedene Mineralien, welche dem Körper einen ordentlichen Gesundheits-Schub geben.

Der Geschmack von Hefeflocken ist meist als „mild-nussig“  oder „käsig“ beschrieben. Kein Wunder, das man Hefeflocken auch gerne als Gewürz verwendet. Gerade in der veganen und vegetarischen Küche ist es sehr beliebt, um einige Gerichte weiter aufzupeppen. Der käsige Geschmack verleitet viele Köche dazu, Hefeflocken als Käse-Ersatz zu verwenden. Doch es geht noch so viel mehr:

  • Bindemittel in Soßen und Suppen
  • Bratlinge
  • Burgerpatties
  • Gemüsebrühe
  • Gewürz für vegane Brotaufstriche
  • Gewürz in Salaten
  • Panade
  • Parmesan-Ersatz (in Verbindung mit Cashew-Kernen)
  • Risotto- und Pastagerichte

Wie werden Hefeflocken hergestellt?

Die Herstellung von Hefeflocken folgt erst mal der einfachen Herstellung von Hefe. Es wird also eine bestimmte Hefeart kultiviert. Das erfolgt entweder auf einem Getreide-Nährboden, oder auf Melasse. In Folge entsteht ein Art Hefecreme, welche dann mit Zusätzen, wie Mehl und Meersalz vermischt wird. Darauf folgt die Wärmetrocknung.

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Ist die Feuchtigkeit vollends beseitigt, kann die Masse ausgerollt werden. Sie wird gewalzt und dann zu kleinen Flocken zermahlen. Besonderheit an dieser Vorgehensweise ist der Trocknungsprozess. Aktive Hefen werden ausgeschaltet, da sie die anhaltende Wärme nicht vertragen, allerdings bleiben wertvolle Nährstoffe, Mineralien und Vitamine enthalten, sodass die Flocken weiterhin zum Verzehr geeignet sind.

Dabei ist es wichtig zu beachten, dass nur auf Melasse hergestellte Hefeflocken glutenfrei sind. Solche glutenfreien Flocken findet man vor allem in Bio-Läden.

Lassen sich Hefeflocken auch zuhause herstellen?

Hefeflocken sind selten zu finden. Hefeflocken sind teuer. Kann man Hefeflocken dann nicht einfach zuhause selbst herstellen? Nun, ob das wirklich geht steht wohl in den Sternen, denn eine konkrete Anleitung zur Herstellung gibt es nicht, sodass man viele Stunden mit Probieren, Fehlschlägen und Neuanfängen verbringen muss.

Was man dabei beachten muss ist, dass es sich bei Hefeflocken um ein rein industrielles Produkte handelt, von daher liegt die Vermutung nahe, dass man es nicht zuhause herstellen kann. Die größte Hürde ist dabei der geeignete Nährboden, auf dem man eine kleine Kultur heranziehen kann. Außerdem fehlen viele Angaben zur Menge der Zusätze, Temperaturen und Ruhephasen.

Ist in Hefeflocken Glutamat?

Wie bereits zuvor erwähnt, hängt dieser Faktor von der jeweiligen Herstellungsart ab. Hefeflocken können Glutamat enthalten, müssen es aber nicht. Dabei ist zu beachten, dass die Hefeflocken auf Basis von Melasse kultiviert wurden. Am häufigsten findest Du glutenfreie Hefeflocken im Bioladen. Pluspunkt: Bio-Produkte müssen ohne Gär-Hilfsstoffe hergestellt werden, sodass Du Dich auf ein rundum gesundes Lebensmittel freuen kannst.

Hefeflocken selbst herstellen
Hefeflocken selbst herstellen

Ist Bierhefe und Hefeflocken das Gleiche?

Nur von den Begriffen her handelt es sich nicht um dasselbe Produkte. Klar: Hefeflocken werden aus Hefe hergestellt, allerdings muss es sich dabei nicht Bierhefe handeln. Es gibt noch viele anderen Hefearten, welche im täglichen Gebrauch vorzufinden sind. So gehören die Bierhefen zu den „Reinzuchthefe“, während man bei Hefeflocken oftmals von einer Nährhefe spricht.

Ein besonderes Merkmal der Nährhefe, ist die Behandlung mit Wärme bzw. Hitze. Durch die Wärmebehandlung (Wärmetrocknung) wird die Hefe in einen inaktiven Zustand versetzt. Sie verliert also ihre Triebkraft, welche man sich sonst beim Backen zunutze macht. Hingegen bleiben die wertvollen Nährstoffe der Hefe erhalten. Sehr markant ist dabei der hohe Gehalt an Vitamin B.

Im Vergleich der Nährwerte kommen sich aber beide Formen (wie sollte es auch anders sein) ziemlich nahe. Kleine Unterschiede kann man im Eiweißgehalt und in den Kalorien feststellen. Von beiden hat die Bierhefe etwas mehr.

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🧪 Wie entsteht Glutamat in Hefeflocken?

Glutamat ist eine natürliche Aminosäure, die in vielen Lebensmitteln vorkommt – darunter auch in Hefe. Bei der Herstellung von Hefeflocken kann es durch die sogenannte Autolyse zur Freisetzung von Glutaminsäure kommen. Dieser Prozess wird oft durch Wärme angestoßen, wobei Zellstrukturen der Hefe aufgebrochen werden. Das resultierende Glutamat ist natürlicher Bestandteil und unterscheidet sich deutlich vom künstlich hergestellten Natriumglutamat. Viele Bio-Hersteller verzichten bewusst auf Zusatzstoffe, sodass dort meist nur natürlich gebundenes Glutamat vorliegt. Wer empfindlich auf Glutamat reagiert, sollte auf Bio-Produkte achten und sich über die Produktionsweise informieren. Besonders bei industriell verarbeiteten Hefeflocken kann die Menge höher sein – jedoch immer in lebensmittelrechtlich unbedenklichen Mengen. Ein Blick auf die Zutatenliste schafft hier Klarheit.

🧊 Wie lagere ich selbstgemachte Hefeflocken richtig?

Nach dem Trocknungsprozess sollten die Hefeflocken vollständig ausgekühlt sein, bevor sie in ein luftdichtes Gefäß gefüllt werden. Am besten eignet sich ein Schraubglas oder eine Dose mit Silikondichtung. Wichtig ist ein trockener, dunkler und kühler Lagerort – also kein Platz direkt neben dem Herd oder in der Sonne. So bleiben Aroma, Konsistenz und Nährstoffe lange erhalten. Eine Lagerung im Kühlschrank ist nicht zwingend notwendig, solange die Flocken gut getrocknet und verschlossen sind. Bei optimaler Aufbewahrung halten sie sich bis zu sechs Monate. Sobald sie feucht oder ranzig riechen, sollten sie nicht mehr verwendet werden. Ein kleines Säckchen mit Reiskörnern kann helfen, Feuchtigkeit im Glas zu binden.

🌾 Gibt es glutenfreie Alternativen zu Weizensauerteig?

Für Menschen mit Glutenunverträglichkeit ist die Verwendung von Weizensauerteig nicht geeignet. Eine mögliche Alternative bietet ein glutenfreier Sauerteig auf Basis von Reis- oder Hirsemehl. Diese lassen sich ähnlich wie Weizensauerteig ansetzen und trocknen. Auch Buchweizen oder Quinoa können verwendet werden, benötigen jedoch längere Fermentationszeit. Geschmacklich sind sie etwas milder, liefern aber ebenso wertvolle Nährstoffe. Wichtig ist bei der Herstellung die Kontrolle des Feuchtigkeitsgehalts – glutenfreier Teig ist oft bröseliger. Wer industriell hergestellte glutenfreie Hefeflocken bevorzugt, sollte im Bioladen gezielt nach „auf Melasse gezüchtet“ suchen, da diese meist glutenfrei sind.

Fazit Hefeflocken selber machen

Hefeflocken sind mehr als nur ein Lebensmittel; sie sind ein Symbol für die Schönheit der Natur und die Kraft der Fermentation. Durch meine persönlichen Erfahrungen in der Herstellung dieser nährstoffreichen Flocken habe ich nicht nur einen tiefen Respekt für die traditionellen Methoden entwickelt, sondern auch eine Leidenschaft für gesunde Ernährung entdeckt. Ich hoffe, dass dieser Artikel Ihnen nicht nur das nötige Wissen vermittelt hat, um Hefeflocken selbst herzustellen, sondern Sie auch inspiriert, Ihre eigene Reise in die Welt der gesunden Küche zu beginnen. Ob als Käseersatz in veganen Gerichten oder als geschmackvolle Zugabe zu Suppen und Salaten – Hefeflocken bieten eine wunderbare Möglichkeit, Ihre Gerichte nährstoffreich und köstlich zu gestalten.

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